LSW in Bottop

Für 9,9 Millionen Euro entstanden neun Schallschutzwände an Bahntrassen.

Von Kai Süselbeck (WAZ)

Neun Schallschutzwände entlang von Bahnstrecken mit einer Gesamtlänge von 6,6 Kilometern hat die Deutsche Bahn seit Anfang 2016 in Bottrop neu gebaut. An der Devensstraße haben Bahn-Projektleiter Oliver aber und Bürgermeister Klaus Strehl symbolisch das letzte Wandelement einheben lassen. „Für unsere Verhältnisse haben wir das Projekt ziemlich zügig durchgezogen – von den ersten Schallschutzgutachten im Jahr 2013 bis jetzt“, sagt Oliver Faber mit leiser Selbstironie. Der Projektleiter Lärmsanierung NRW der Bahn weist aber auch der Stadt ein Stück Verdienst an der raschen Abwicklung zu. Die neuen Wände schirmen den Schienenlärm in einer Höhe von zwei bis drei Metern ab. Das hilft nicht nur direkt an der Strecke gegen den Lärm, sagt Faber: „Auch dahinter liegende Wohngebiete werden entlastet.“ Wo die Wände keinen ausreichenden Schallschutz liefern, werden passive Schutzmaßnahmen eingebaut wie schalldämmende Fenster und Lüfter.

Fördertopf des Bundes

Alle Maßnahmen werden finanziert aus den Fördertopf „Lärmsanierung an Schienenwegen des Bundes“, den die Bundesregierung im Jahr 1999 aufgelegt hat. Derzeit fließen jährlich 150 Millionen Euro in den Lärmschutz, in diesem Jahr wird die Bahn rund 100 Kilometer Schallschutzwände neu bauen. In Bottrop hat der Bund 9,9 Millionen Euro für mehr Ruhe entlang der Gleise ausgegeben. Die Anwohner, die der Einladung der Bahn zum symbolischen Lückenschluss gefolgt sind, zeigen sich zufrieden mit der Dämpfungswirkung. Die Frage, ob die für den Wandbau gerodeten Flächen wieder zuwachsen sollen, wird je nach eigener Wohnlage beantwortet. Eher nicht, sagen Erdgeschossbewohner, die jetzt mehr Licht in der Wohnung haben. Von uns aus gerne, sagen Bewohner der oberen Geschosse: Dann sieht man das Signalrot der Schallschutzwände nicht mehr.

Rot-Weiß war so gewünscht

Dieses Signalrot entspricht zwar dem ICE-Design der Bahn, ist aber nicht von ihr durchgesetzt worden. Faber: „ Wir machen der Politik vor Ort verschiedene Vorschläge, und die entscheidet dann.“ In diesem Fall, sagt Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski, war die Entscheidung gegen Blau- und Grüntöne der einstimmige Beschluss der Bezirksvertretung Süd. Eine Entscheidung, die Klaus Müller gut findet. „Das ist ein technisches Bauwerk“, sagt der Beigeordnete und merkt an: „Warum sollten wir es verstecken?“

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Einheben eines Aluminiumelementes